In diesem Blog-Beitrag zeige ich dir, wie du deine Pflanzen optimal gießt, einschließlich der Unterschiede bei Düngemitteln, Anbaumaterialien und Anbauorten.
Der richtige Zeitpunkt zum Gießen
Der richtige Zeitpunkt zum Gießen deiner Cannabispflanzen spielt eine wichtige Rolle für ihr gesundes Wachstum. Idealerweise solltest du in den frühen Morgenstunden gießen. Dies gibt den Pflanzen genügend Zeit, das Wasser während des Tages aufzunehmen und zu nutzen, bevor die Temperatur steigt und die Verdunstung zunimmt.
Beim Indoor-Anbau ist es ratsam, kurz nach dem Einschalten der Lichter zu gießen, da die Pflanzen dann am aktivsten sind. Vermeide es, in den Abendstunden zu gießen, da die erhöhte Feuchtigkeit in der Dunkelheit das Risiko von Schimmel und Pilzbefall erhöhen kann. Bei heißem Wetter oder intensiver Beleuchtung benötigen die Pflanzen möglicherweise öfter Wasser, daher ist eine regelmäßige Überprüfung des Feuchtigkeitsgehalts im Substrat wichtig.
Gießzyklus vom Anfangsstadium bis zur Ernte
Der Gießzyklus deiner Cannabispflanzen verändert sich je nach Wachstumsstadium. Im Anfangsstadium, wenn die Pflanzen noch klein und die Wurzeln nicht weit entwickelt sind, solltest du häufiger, aber mit geringerer Menge gießen, idealerweise im Kreis um die Pflanze herum, um die Wurzelbildung zu fördern.
Sobald die Pflanzen in die Wachstumsphase übergehen und größer werden, erhöht sich ihr Wasserbedarf. Gieße seltener, aber dafür durchdringender, sodass das Wasser tief in das Substrat eindringt. In der Blütephase benötigen die Pflanzen am meisten Wasser, da sie nun die Energie zur Blütenbildung verwenden. Achte darauf, dass das Substrat gleichmäßig feucht bleibt, aber vermeide Staunässe.
Kurz vor der Ernte kann das gezielte Auslassen von Gießvorgängen dazu beitragen, die Harzproduktion deiner Cannabispflanzen zu steigern. In den letzten drei bis vier Tagen vor der Ernte reduzierst du die Bewässerung allmählich, sodass die Pflanzen beginnen, leicht auszutrocknen. Diese kontrollierte Trockenheit signalisiert den Pflanzen, dass das Ende ihres Lebenszyklus naht, was sie dazu anregt, mehr Harz zu produzieren, um ihre Blüten zu schützen und ihre Chancen auf Fortpflanzung zu erhöhen. Dieser Stress kann die Potenz und das Aroma der Blüten verbessern. Achte jedoch darauf, die Pflanzen nicht vollständig austrocknen zu lassen, um Schäden zu vermeiden. Die richtige Balance ist entscheidend, um qualitativ hochwertige Blüten zu ernten.
Gießmenge pro Topf
Beim Gießen deiner Cannabispflanzen ist es wichtig, auf die richtige Gießmenge pro Topf zu achten. Es empfiehlt sich, langsam und gründlich zu gießen, sodass das Wasser tief in das Substrat eindringen kann. Dies fördert ein gesundes Wurzelwachstum und verhindert Trockenstellen im Wurzelbereich.
Ein guter Anhaltspunkt ist, etwa 10-20% des Topfvolumens an Wasser zu verwenden. Bei einem 10-Liter-Topf wären das also etwa 1-2 Liter Wasser pro Gießvorgang. Nach dem Gießen sollte das überschüssige Wasser durch die Drainagelöcher abfließen können.
Kontrolliere das Gewicht des Topfes, um sicherzustellen, dass die Pflanze genügend Wasser aufgenommen hat. Ein gut gegossener Topf fühlt sich schwer an, während ein trockener Topf leicht ist.
Gießen mit mineralischen vs. biologischen Düngern
Mineralische Dünger
Wenn du mineralische Dünger verwendest, musst du besonders auf die Dosierung achten, da diese Nährstoffe sofort verfügbar sind und bei Überdosierung schnell zu Verbrennungen führen können.
Mineralische Dünger enthalten keine lebenden Organismen und sind daher weniger empfindlich gegenüber Wasserqualitätsproblemen.
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EC-Wert und Gießen
Der elektrische Leitwert (EC-Wert) des Wassers ist ein Maß für die Menge an gelösten Salzen und Mineralien im Wasser, was direkt die Nährstoffaufnahme deiner Cannabispflanzen beeinflusst. Der EC-Wert ist nur bei der Verwendung von mineralischen Düngern relevant.
Ein optimaler EC-Wert stellt sicher, dass deine Pflanzen weder unter- noch überdüngt werden. Beim Gießen solltest du den EC-Wert regelmäßig messen und darauf achten, dass er im idealen Bereich für die jeweilige Wachstumsphase liegt.
In der vegetativen Phase sollte der EC-Wert zwischen 1,0 und 2,0 mS/cm liegen, während in der Blütephase ein Bereich von 1,2 bis 2,4 mS/cm empfehlenswert ist. Ein zu hoher EC-Wert kann zu Nährstoffverbrennungen und Salzablagerungen führen, während ein zu niedriger Wert auf Nährstoffmangel hinweist.
Durch das Anpassen des Düngers und das regelmäßige Spülen des Substrats kannst du den EC-Wert kontrollieren und optimale Wachstumsbedingungen gewährleisten.
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Biologische Dünger
Biologische Dünger enthalten Mikroorganismen, die die Nährstoffversorgung deiner Pflanzen unterstützen. Diese Mikroorganismen sind jedoch empfindlicher gegenüber der Wasserqualität und -temperatur. Verwende daher nicht-chloriertes Wasser und achte darauf, dass das Wasser nicht zu heiß oder zu kalt ist, um die Mikroorganismen nicht zu schädigen.
Zudem sollte dringend darauf geachtet werden, dass das Substrat niemals vollständig austrocknet, da die wertvollen Mikroorganismen dadurch zerstört und wieder neu aufgebaut werden müssen.
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Wasserhärte und Gießverhalten
Die Wasserhärte spielt eine wesentliche Rolle beim Gießen und kann das Wachstum deiner Cannabispflanzen erheblich beeinflussen. Hartes Wasser enthält hohe Konzentrationen von Mineralien wie Kalzium und Magnesium, die sich im Substrat ansammeln und die Nährstoffaufnahme behindern können.
Wenn du biologischen Dünger verwendest, ist weicheres Wasser vorzuziehen, da es die empfindlichen Mikroorganismen im Boden nicht beeinträchtigt. Einige Erden und Substrate, wie spezielle Torf- oder Kokosmischungen, können die Auswirkungen von hartem Wasser etwas abmildern, aber sie ersetzen keine Wasseraufbereitung.
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Bei der Verwendung von mineralischen Düngern ist die Wasserhärte ebenfalls wichtig: Hartes Wasser kann die Nährstoffbalance verändern und zu Überdüngung führen, während weiches Wasser besser kontrollierbare Bedingungen bietet.
Es kann sinnvoll sein, hartes Wasser zu filtern oder mit entmineralisiertem Wasser zu mischen, um optimale Bedingungen zu schaffen. Eine regelmäßige Überprüfung der Wasserqualität hilft dir, das Gießverhalten anzupassen und sicherzustellen, dass deine Pflanzen die besten Wachstumsbedingungen erhalten.
pH-Wert und Gießen
Der pH-Wert des Wassers ist ebenfalls ein kritischer Faktor beim Gießen deiner Cannabispflanzen, da er die Verfügbarkeit von Nährstoffen im Substrat beeinflusst.
Ein pH-Wert im optimalen Bereich sorgt dafür, dass die Pflanzen alle notwendigen Nährstoffe effizient aufnehmen können. Für den Anbau in Erde sollte der pH-Wert des Gießwassers zwischen 6,0 und 7,0 liegen, während bei Hydroponik- oder Kokosanbau ein pH-Bereich von 5,5 bis 6,5 ideal ist.
Abweichungen vom optimalen pH-Bereich können zu Nährstoffsperren führen, bei denen bestimmte Nährstoffe nicht mehr aufgenommen werden können. Es ist wichtig, den pH-Wert des Wassers vor jedem Gießen zu messen und gegebenenfalls anzupassen, beispielsweise mit pH-Up- oder pH-Down-Produkten. Regelmäßige Kontrollen und Anpassungen des pH-Werts helfen, gesunde Pflanzen mit starkem Wachstum und hoher Ertragskraft zu erhalten.
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Richtig gießen bei verschiedenen Substraten
Erde
Erde speichert Wasser gut, aber es besteht die Gefahr der Überwässerung. Hebe den Topf an, um das Gewicht zu prüfen und so den Feuchtigkeitsgehalt zu bestimmen. Wenn der Topf leicht ist, ist es Zeit zu gießen. Grundsätzlich gilt: langsam und viel auf einmal gießen, damit das Wasser tief in die Erde eindringen kann.
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Kokos
Kokosfasersubstrat hat hervorragende Drainage- und Belüftungseigenschaften, wodurch es schwer ist, die Pflanzen zu überwässern. Kokos trocknet jedoch schneller aus als Erde, daher ist häufigeres Gießen erforderlich. Halte das Kokossubstrat immer leicht feucht.
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Ton
Tonkugeln oder Hydroton sind ideal für hydroponische Systeme, da sie eine ausgezeichnete Drainage und Belüftung bieten. Sie speichern jedoch wenig Wasser, weshalb kontinuierliches oder häufiges Gießen notwendig ist. Achte darauf, dass die Wurzeln ausreichend Zugang zu Wasser haben, ohne dass die Tonkugeln ständig in Wasser stehen.
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Unterschiedliche Töpfe
Normale Töpfe
Normale Plastiktöpfe sind weit verbreitet und einfach zu handhaben. Achte darauf, dass die Drainagelöcher nicht verstopft sind, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
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Air-Pots
Air-Pots fördern die Luftzirkulation und verhindern Wurzelumwuchs, was zu gesünderen Pflanzen führt. Sie trocknen jedoch schneller aus, daher musst du häufiger gießen. Außerdem muss beim Gießen durch die vielen Öffnungen des Air-Pots darauf geachtet werden, dass das Wasser nicht wieder aus dem Topf läuft. Hier empfiehlt es sich, die Erde zuvor ein wenig zu befeuchten und dann langsam zu gießen.
Stofftöpfe
Stofftöpfe bieten eine hervorragende Belüftung und Drainage. Sie trocknen ebenfalls schneller aus als normale Töpfe, weshalb häufigeres Gießen notwendig ist. Der Vorteil ist, dass sie Wurzelumwuchs verhindern und die Wurzelstruktur verbessern. Auch hier sollte, ähnlich wie bei den Airpots, genau auf den Gießvorgang geachtet werden, sodass kein Wasser ungewollt aus dem Stofftopf läuft.
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Verwendung von Untersetzern
Untersetzer sind eine praktische Ergänzung beim Gießen deiner Cannabispflanzen, insbesondere wenn du in Töpfen anbaust. Sie fangen überschüssiges Wasser auf, das aus den Drainagelöchern austritt, und verhindern so, dass sich Wasser auf dem Boden ansammelt und möglicherweise Schimmel oder andere Feuchtigkeitsprobleme verursacht.
Zudem erleichtern Untersetzer das Auffangen und Wiederverwenden von überschüssigem Wasser, wodurch du die Umwelt schonst und deine Wasserkosten reduzierst. Achte darauf, den Untersetzer regelmäßig zu leeren, um stehendes Wasser zu vermeiden, das zu Wurzelfäule führen kann.
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Gießen: Indoor vs. Outdoor
Indoor
Beim Indoor-Anbau hast du die volle Kontrolle über die Umweltbedingungen. Es ist einfacher, eine gleichmäßige Bewässerung sicherzustellen und die Pflanzen vor extremen Witterungsbedingungen zu schützen. Gieße regelmäßig und überprüfe den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats durch Anheben der Töpfe.
Outdoor
Outdoor-Anbau ist von den natürlichen Wetterbedingungen abhängig, was die Bewässerung anspruchsvoller machen kann. Zu viel Regen kann zu Überwässerung führen, während Dürreperioden zusätzliche Bewässerung erfordern. Gieße deine Pflanzen in den Morgen- oder Abendstunden, um Verdunstungsverluste zu minimieren.
Bewässerungssysteme
Bewässerungssysteme wie AutoPot erleichtern die Arbeit erheblich, da sie die Pflanzen automatisch mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Sie schränken jedoch teilweise die Wahl der Dünger ein, da nicht alle Dünger für diese Systeme geeignet sind. Achte darauf, dass du Dünger verwendest, die speziell für automatische Bewässerungssysteme entwickelt wurden.
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